»Lauf haben wir uns erarbeitet»

Fußball: Männerteams der TSV Hitzacker im Höhenflug - Lerneffekte bei Trainer und Mannschaften - Es gibt derzeit nicht viel zu meckern bei den Fußballern der TSV Hitzacker. An dieser positiven Grundstimmung hat auch die 0:1-Niederlage der Ersten gegen den FC SG Gartow am Wochenende nicht viel geändert.

Denn: Davor gewannen die Kreisliga-Kicker sechs Spiele in Folge mit einem Torverhältnis von 27:7, dominierten oft und kletterten auf Platz fünf. Noch öfter unbesiegt ist die Reserve in der Kreisklasse: Von ihren jüngsten zehn Partien gewann die Zweite neun bei einem Remis in Schnega - die letzte Niederlage ist schon fast ein halbes Jahr her. Mitte Oktober setzte es ein 0:9 beim TuS Wustrow II. Von diesem Gegner übernahm die TSV II nun erstmals seit vielen Jahren die Tabellenführung in der Kreisklasse. »So lange ich hier Betreuer bin, immerhin schon fast sechs Jahre, gab es das noch nicht», staunt Frank Wiegrefe selbst über den nicht für möglich gehaltenen Lauf seiner Mannschaft. »Die Jungs sind total heiß und freuen sich schon auf das Heimspiel gegen den TuS II am übernächsten Sonntag. Wir haben es selbst in der Hand, ganz vorne zu bleiben.» Die TSV II, die erst vor zwei Jahren während der damaligen Kreisklassen-Saison wegen Spielermangels noch abgemeldet werden musste, diktiert nun das Geschehen in dieser Spielklasse mit. »Die Abwehr steht gut und die A-Junioren haben gut eingeschlagen. Außerdem haben wir früher immer Spieler an die Erste abgeben müssen, nun können wir von dort auf Verstärkungen hoffen», erklärt Wiegrefe die Hauptursachen für den Aufschwung. »Die Zweite profitiert natürlich auch von unserem enorm ausgeglichenen Spielerkader bei der Ersten», erläutert Kreisliga-Coach Ulf Schmidt. Einige Spieler helfen zudem gerne in der Zweiten aus. »Wir haben jetzt einen guten Mittelweg gefunden, der alle zufrieden stellt. Niemand ist sauer, ,nur» in der Zweiten zu spielen. Erste und Zweite gehören einfach zusammen», stellt Schmidt klar. Die verbesserte Trainingsbeteiligung mit oftmals über zwanzig Akteuren aus beiden Mannschaften sei zudem sehr gut. »Ich brauchte auch erst ein halbes Jahr, um zu wissen, wo die Spieler am effektivsten sind», kann Schmidt auch bei sich einen Lerneffekt feststellen. Geholfen hat dabei ein Gerüst, das sich erst mit der Zeit herausgeschält hat: Torwart Stefan Lange ist für Schmidt einer der derzeit besten Kreisliga-Torhüter und für alle »ein absolutes Vorbild, er gibt immer mehr als 100 Prozent»; Routinier Holger Franke »führt die jungen Spieler», und Winterzugang Torsten Kierylo »strahlt viel Ruhe aus». Ruhe, die in der Hinrunde oft fehlte, weil die Integration der neuen Spieler doch länger dauerte als geplant. Dass zudem Zugang Sven Schulz schnell wieder zum SV Elbufer zurückwechselte, enttäuschte nicht nur den Coach. Die Folge war ein ernüchternder elfter Tabellenplatz zu Weihnachten mit lediglich elf Punkten bei nur zwölf geschossenen Toren. »Jetzt aber stimmt die Mischung und die Jungs wissen, dass sie etwas bewegen können», vertraut Schmidt der auch konditionell stark verbesserten Mannschaft. »Natürlich fällt auch vieles leichter, wenn man solch einen Lauf hat, aber den haben wir uns erarbeitet», wünscht sich Schmidt eine Fortsetzung. Sein Ziel: mindestens den derzeitigen fünften Tabellenplatz sichern - er schielt aber auch noch noch »mit einem Auge nach oben», gibt er zu. Dass Schmidt einen großen Anteil am Aufschwung hat, sieht auch Spartenleiter Torsten Dallmann. »Er hat die Erste zu einer Mannschaft geformt», betont Dallmann. Er will aber »die Kirche im Dorf lassen» und wäre mit Platz fünf zufrieden. Für die neue Saison könne man sich aber neue Ziele setzen.