Der Deutschlandpokal

Einen packenden Mannschaftskampf lieferten sich die Herrenflorettfechter des
TSV-Hitzacker und des HFC- Lübeck am Montag in Hitzacker.

Der Deutschlandpokal

... ist die größte fechtsportliche Veranstaltung in Deutschland mit jährlich
über 500 teilnehmenden Mannschaften und mehr als 1.600 Fechterinnen und
Fechter auf den Planchen quer durch Deutschland. Erstmals ausgefochten wurde
der Pokal 1982/83. Die Finalbegegnungen - damals nur im Florett - fanden in
Hannover statt.

Der Deutschlandpokal will die Freude und den Spaß am Fechtsport fördern, zur
eigenen Leistung anspornen und betont durch das gemeinsame Erfolgserlebnis
die Gemeinschaft der Sportler und Vereine. Bei allem Ehrgeiz, die nächste
Runde und schließlich das Finale zu erreichen, zählen die Begegnungen nicht
in den leistungssportlichen Bereich. Das spiegelt sich auch darin wieder,
dass Fechterinnen und Fechter, die den deutschen A-/B-/C- und CÜ-Kadern
angehören oder in den letzten drei Jahren angehört haben, ebenso nicht
teilnehmen dürfen wie die Vereine, deren jeweiligen Aktiven-Mannschaften in
den letzten drei Jahren bei den offiziellen deutschen
Mannschaftsmeisterschaften die Plätze eins bis drei belegt haben. Mit diesem
Modus will der Deutschlandpokal besonders auch den Vereinen eine Chance
anbieten, in deren Mannschaften zwar keine absoluten Top-Fechter stehen,
sich aber durch eine geschlossene Teamleistung auszeichnen.

Der Deutschlandpokal wird inzwischen in allen sechs Disziplinen
ausgefochten: Damendegen, Damenflorett, Damensäbel, Herrendegen,
Herrenflorett und Herrensäbel. Es gibt keine Alterklassen, die Fechterinnen
und Fechter dürfen allerdings nicht jünger sein als 13 Jahre. Auch
Rollstuhlfechterinnen und -fechter dürfen starten. Das Besondere dabei ist,
dass der jeweilige Gegner ebenfalls im Rollstuhl sitzen muss, auch wenn er
"Fußfechter" ist.

Die Austragung der einzelnen Runden erfolgt in 2er-Begegnungen. Als
Regelfall wird im Stafettenmodus auf 45 Treffer gefochten. Die Paarungen der
Mannschaften in den Runden erfolgt durch Losentscheid unter Beachtung des
Prinzips der Nachbarschaft.

Das Finale bestreiten acht Mannschaften je Disziplin an einem zentralen Ort
in Deutschland. Dem jeweiligen Sieger wird dann bei der Siegerehrung ein
"ewiger Pokal" überreicht, den es im nächsten Jahr zu verteidigen gilt.

Für Hitzacker starteten die beiden Junioren Lukas Gerbaulet und Lorenz
Bahner sowie der A-Jugendliche Sebastian Scholz. Für Lübeck die beiden
Junioren Hendrik Fey und Jonas Obermann sowie der Aktive Jan-Hendrik Lühr.
Die drei Fechter sind die Nummer 1, 2 und 5 der Aktivenrangliste in
Schleswig-Holstein.

Zur Überraschung, wohl nicht nur der Hitzackeraner Zuschauer, konnte
Hitzacker mit seinem ersten Fechter Sebastian Scholz gleich in Führung
gehen. Lukas Gerbaulet und Lorenz Bahner konnten diese Führung in Ihren
ersten Gefechten halten. Zur Mitte der Begegnung wurde Lübeck stärker und
konnte mit 20/18 die Führung übernehmen. Hitzacker gab sich aber nicht
geschlagen und erkämpfte sich einen 40/37 Vorsprung vor dem letzten Gefecht.
In diesem entscheidenden Gefecht trafen Sebastian Scholz und Hendrik Fey
aufeinander. Die Spannung konnte kaum noch überboten werden, als Fey zum
44/44 ausglich und dann die reguläre Fechtzeit zu Ende ging. Für die
einminütige Nachzeit wurde Hitzacker der Vorteil zugelost. Ohne Treffer in
dieser Zeit wäre Hitzacker damit Sieger. Doch Sebastian Scholz nutzte diesen
Vorteil nicht. Er griff an und erzielte nach nur zwei Sekunden den
Siegtreffer für Hitzacker.

Die Freude der TSV-Fechter war groß, auch weil im letzten Jahr der Kampf
gegen Greifswald mit 44/45 verloren ging. Im November erfahren die Fechter,
welches Ihr nächster Gegner sein wird.